Messen eines Kunststoffteils

Das Vorgehen beim Messen eines Werkstücks mit einem TomoScope wird in Abbildung 44 an einem Beispiel aufgezeigt. Das Messobjekt ist auf dem Drehtisch angeordnet. Während des Tomografierens werden viele 2D Durchstrahlungsbilder aufgenommen. Dabei dreht sich das Teil einmal um 360° Grad. Als Zwischenergebnis liegt das 3D-Voxel-Bild vor, das für Schnittdarstellungen oder eine Lunker- und Blaseninspektion und Ähnliches verwendet werden kann. Die aus den Voxel-Daten gewonnenen Messpunkte werden durch die »Autokorrektur« geometrisch korrigiert und anschließend mit dem CAD-Modell verglichen. Die Abweichungen werden grafisch verschiedenfarbig dargestellt. Zusätzlich können auch Maße wie Längen, Winkel, Durchmesser und Lagetoleranzen ausgewertet werden.

Abb. 44: Messbeispiel: a) Messobjekt (Foto); b) 2D-Durchstrahlungsbild; c) Schnitt durch Voxel-Volumen; d) Tomografierte Punktewolke; e) CAD-Modell; f) Abweichungsdarstellung.

Besonders wirtschaftlich ist das oben beschriebene Messverfahren z. B. bei der Erstbemusterung von Kunststoffspritzgussteilen. Der bisherige Zeitaufwand von mehreren Tagen für die Überprüfung der Geometrie zur Freigabe des entsprechenden Mehrfachwerkzeugs wird auf wenige Stunden reduziert. Die Messergebnisse können durch die Funktion »Werkzeugkorrektur « der WinWerth®-Software direkt zur Erzeugung korrigierter CAD-Daten für die Werkzeugnachbearbeitung herangezogen werden. Ähnliche Vorteile ergeben sich auch für die Stichprobenprüfung. Die gleiche Methodik kann auch in übertragener Form für andere Materialien und Fertigungsverfahren eingesetzt werden.