Multisensor-Koordinatenmessgeräte mit Röntgentomografie
Eine solide Granitkonstruktion bildet die Basis des Geräteaufbaus. Die anderen Systemkomponenten wie Maßstäbe, Linear- und Drehachsen, Antriebe und Führungskomponenten entstammen den oben beschriebenen Koordinatenmessgerätefamilien. Mit diesem Aufbau können auch bei der Tomografie alle Kalibrierdaten wie Vergrößerung, Drehachsenlage und Geometriekorrekturen langzeitstabil genutzt werden.
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In Abbildung 37 ist der prinzipielle Geräteaufbau dargestellt. Die linearen Achsen dienen zum Einstellen der Vergrößerung der Röntgensensorik, zum Rastern beim Tomografieren und zum klassischen Messen mit taktilen und optischen Sensoren. Für die letztgenannte Aufgabe können die verschiedenen schon beschriebenen Sensoren mit den zugehörigen Wechseleinrichtungen eingesetzt werden. Um einen kollisionsfreien Betrieb sicherzustellen, sind die Röntgensensorik und die anderen Sensoren auf jeweils separaten Z-Achsen angeordnet.
Mit dem Werth TomoScope® (Abb. 38) wurde das oben beschriebene Prinzip weltweit erstmalig realisiert. Die mechanischen Komponenten und somit auch die Gerätegenauigkeit entsprechen denen der ScopeCheck®-Geräte.
Durch Auswahl der entsprechenden Röntgenkomponenten (Spannungsbereich der Röntgenröhre, Detektortyp) kann das Gerät für verschiedene Materialien optimal konfiguriert werden. Niedrige Spannungen sind zum Beispiel für das Messen von leicht durchstrahlbaren Kunststoffteilen erforderlich, hohe Spannungen für das Messen von schwerer durchstrahlbaren Metallteilen.
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Auch das in Abbildung 39 dargestellte Gerät TomoCheck® kann bedarfsgerecht konfiguriert werden. Seine mechanischen Grundkomponenten entstammen der VideoCheck®- Gerätebaureihe. Um eine deutlich geringere Messunsicherheit zu erzielen, werden Luftlager und andere hochgenaue Komponenten eingesetzt. Für die Röntgensensorik werden Röhren mit besonders kleinem Brennfleck (»Nanofokus«) verwendet. Dies erhöht die Genauigkeit und gestattet die Messung kleinster Objektmerkmale.
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Die Bedienung der Messgeräte erfolgt durch die auch bei den optisch-taktilen Koordinatenmessgeräten angewendete Messsoftware (WinWerth®, s. S. 65 ff.), in die die für das Tomografieren notwendigen Softwaremodule zusätzlich integriert wurden (Abb. 40). Der gesamte Messablauf mit Computertomografie und anderen Sensoren wird innerhalb dieser Messsoftware gesteuert. Die Bedienung ist so einfach wie die Messung mit einer Bildverarbeitung im Durchlichtmodus.
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