Mechanisch gelagerte Präzisionsgeräte

Werden z.B. in der Messraum- und Fertigungskontrolle höhere Anforderungen an die Genauigkeit und Langzeitstabilität der Geräte gestellt, müssen besondere konstruktive Wege beschritten werden. Zur besseren Beherrschbarkeit der Temperaturproblematik wird Aluminium als Systemwerkstoff verwendet. Seine hohe Wärmeleitfähigkeit minimiert die Temperaturunterschiede und somit die Verzugserscheinungen an den Geräten. Um ausdehnungsbedingte Spannungsänderungen in den Führungssystemen zu vermeiden, kommt ein spezielles Führungssystem zum Einsatz, bei dem die Vorspannung durch Magnetkraft und durch die Schwerkraft erzeugt wird (Abb. 29).

Abb. 29: Spannungskonstantes Führungssystem der Werth-Messtische.

Dieses Führungssystem verringert zugleich die Reibung und reduziert somit das Umkehrspiel. Aus diesem Grund wird auch weitgehend auf Reibung erzeugende Abdeckungen verzichtet. Die Langzeitstabilität des Systems wird auch dadurch unterstützt, dass die Herstellung der Führungsbahnen ohne Justageprozesse erfolgt. Sie werden in einer Präzisionsfertigung mit Abweichungen unter einem Mikrometer gefertigt. Abbildung 30 zeigt ein solches Gerät.
Als Grundausstattung kommt eine Bildverarbeitungssensorik mit einer Werth Zoomoptik zum Einsatz, die hohe Flexibilität mit höchster Genauigkeit verknüpft. Die scanningfähige Bahnsteuerung gestattet das optionale Aufrüsten des Systems mit einem Lasersensor (Foucault-Prinzip), einem dreidimensional messenden Tastsystem oder dem Werth Fasertaster. Dreh-Schwenk-Gelenke für die Tastsysteme oder Drehachsen für die Messobjekte erweitern bei Bedarf den Einsatzbereich dieser Geräteklasse. Um die hiermit möglichen Messunsicherheiten von weniger als 2 µm ausnutzen zu können, empfiehlt sich für den fertigungsintegrierten Einsatz die Aufstellung innerhalb einer Zelle mit reduzierten Temperaturschwankungen. Die Anforderungen hierfür sind jedoch nicht sehr hoch.

 

Abb. 30: Tischgerät (Werth VideoCheck® 400×200×200).